Wo heute die in den Jahren 1931/32 nach Plänen des Architekten Jože Plečnik gebaute Schusterbrücke (Čevljarski most) steht, befand sich einst eine Holzbrücke, die im Mittelalter zwei Zentren der Stadt Ljubljana verband, nämlich den Stadtplatz (Mestni trg) und den Neuen Platz (Novi trg). Auf ihr standen Schusterwerkstätten, nach denen die Brücke benannt wurde. An der Südseite der damaligen Brücke befand sich eine Christusstatue, die heute in der St.-Florians-Kirche aufbewahrt ist. Im 19. Jahrhundert wurde eine neue Gußeisenbrücke errichtet. Plečnik ließ diese flussabwärts versetzen, wo sie den Fluss Ljubljanica zwischen den Straßen Zaloška cesta und Poljanska cesta überquert.
Ähnlich wie bei der Brücke von Trnovo hat Plečnik auch die Schusterbrücke als breite geländerte Plattform zur Verbindung zweier Stadtteile konzipiert. Die Schusterbrücke ist – wie die Drei Brücken (Tromostovje) – aus Kunststein gebaut. Die einfachen Säulengeländer und die hohen Säulen verschiedener Größen mit Kugeln auf ihren Spitzen verleihen der Brücke ihr charakteristisches Erscheinungsbild. Die beiden Mittelsäulen tragen Leuchten und sind etwas niedriger, was dem Aussehen der Brücke eine besondere Dynamik verleiht. Die Brücke ist auch an den Seiten unten verziert, und zwar mit einem geometrisch gemusterten Kranz. Alle Balustraden wurden im Jahre 1991 erneuert.