Die Anfänge der organisierten LGBT-Bewegung
Die Anfänge der organisierten LGBT-Bewegung
Im Jahr 2024 feiert die LGBT-Bewegung in Slowenien ihr 40-jähriges Jubiläum. Die organisierte LGBT-Bewegung in Slowenien begann bereits in den 1980er Jahren, genauer im Jahr 1984, als im Dezember das erste Gründungstreffen der Magnus-Sektion stattfand, die damals im Forum ŠKUC (Studenten-Kultur- und Kunstzentrum) aktiv war als die erste Schwulenorganisation in den damaligen sozialistischen Staaten. Die Gestaltung der Sektion folgte dem im April stattfindenden Magnus-Festival: Homosexualität und Kultur, in deren Rahmen viele thematische Veranstaltungen der LGBT-Bewegung stattfanden (Eröffnung einer Ausstellung homosexueller Presse, Videoprojektionen von Filmen usw.) (Velikonja, 20 let gejevskega in lezbičnega gibanja (20 Jahre Schwulen- und Lesbenbewegung), 2004).
Die damalige Clubszene war auch im damaligen Jugoslawien ein wichtiger Teil der LGBT-Vereinigung. Jeden Samstagabend verwandelte sich die damalige Diskothek FV in den Magnus Gay Club - das einzige organisierte Treffen von Schwulen in den damaligen sozialistischen Staaten. Die Mitglieder von Magnus waren größtenteils Schwule.
Deshalb wurde ein Jahr später die feministische Initiative Lilit gegründet und im 1987 dann auch die lesbische Sektion LL. Ein Jahr später wurde diese dann im Rahmen des ŠKUC-Forums auch zur unabhängigen Organisation (Velikonja, 20 let gejevskega in lezbičnega gibanja, 2004).
Skandal in der Galerija-Bar, Protesttrinken von Radenska und die erste Parade in Ljubljana
Obwohl sich Anfang der 1980er Jahre eine ziemlich starke, fortschrittliche Bewegung bildete, erlebte Slowenien seine erste Pride-Parade erst im neuen Jahrtausend.
Im Jahr 2001 wollten in Ljubljana zwei Dichter, Brane Mozetič und Jean-Paul Daoust, in die Galerija-Bar. Der Türsteher schickte sie weg und sagte, sie „sollten sich endlich daran gewöhnen, dass diese Bar nicht mehr für solche Leute ist“ (Velikonja und Greif, 2012, 209). Die Bar war in dem Gebäude der Stadtgalerie, die der Stadt Ljubljana gehörte. Nach dem Vorfall forderte die LGBT-Gemeinschaft die staatlichen Behörden auf, auf die Intoleranz zu reagieren und kündigte an, die Bar und das Verhalten des Türstehers zu verurteilen, dessen Vorgehen auch vom Eigentümer der Bar gerechtfertigt wurde.
Nach dem Vorfall organisierten die LGBT-Gemeinschaft und Aktivisten ein Protest-Trinken von Radenska, das an ein Paar folgenden Freitagen stattfand. Die Demonstranten, die sich am Mineralwassertrinken beteiligten, bestellten in der Bar nur Mineralwasser, besetzten so viele freie Tische wie möglich und tranken Ihre Getränke äußerst langsam, was den Gewinn für den Eigentümer stark beeinträchtigte (Velikonja und Greif, 2012, 209).
Aktivisten begannen mit der Organisation der ersten spontanen Pride-Parade in Slowenien namens „Umfahrung der Intoleranz – Marsch gegen Homophobie“.